DAS URLAUBSDORF AM GROSSEN ARBER IM BAYERISCHEN WALD

Geschichte von Lohberg.
Kurzchronik.
Lohberger Wappen

Durch eine am 22.05.1279 ausgefertigte Schenkungsurkunde überläßt Bischof Henricus, Graf von Rotteneck, Regensburg, das Gebiet zwischen Ozzer (Osser), Dwerchecke (Zwercheck) und Hadwich (Arber) dem Kloster Rott am Inn zur Rodung und Besiedelung.


1447 wird Lohberg in den Zehentbüchern des Klosters erstmals erwähnt, frühzeitig genannt werden auch die Dörfer Thürnstein, Silbersbach, Eggersberg und Sommerau.


1463 beginnt der Silbererzbergbau am „Loperg” nach Verleihung des Bergwerkrechtes durch die Herzöge Johann und Sigmund von Bayern. Die in den Hussitenkriegen und während des Löwlerkrieges danach eingeäscherten, fast menschenleeren Ortschaften des „Wingei” werden dann zwischen 1502 und 1507 neu besiedelt, in der Mehrzahl durch Siedler aus den Loferer Bergen in Tirol.


1538 wird die erste Glashütte errichtet.


1555 erhält Florian Frisch den Erbrechtsbrief vom Kloster Rott über den ganzen „Lohberg” mit 2.800 Tagwerk. Unter den Glashüttenherren Frisch, Klingseisen, Hainz, von Hafenbrädl, Riedl und Schrenk wird der Lohberger Raum in den folgenden Jahrhunderten dann mit im Laufe der Zeit insgesamt sechzehn Glashütten zu einem „Glaszentrum” das weit in alle Richtungen ausstrahlt, jedoch während des dreißigjährigen Krieges nahezu zum Erliegen kommt und erst ab 1679 wieder aufgebaut wird.


1687 werden alle Bauern vererbrechtet und dadurch zu den „künischen Freibauern”, nur dem Kurfürsten untertan; es entstehen die Waldbauernhöfe.


1697 vertauscht das Kloster Rott schließlich das Gebiet von Arrach bis zum Großen Arber an Kurfüst Max Emanuel von Bayern.


1698 wird die Kirche „St. Walburga” in Lohberg gebaut und 1700 die erste Glashütte in Lohberghütte.


1822 schließen sich die drei Obmannschaften Thürnstein, Schwarzenbach und Sommerau mit Lohberg zur „Gemeinde” zusammen, da Lohberg als „Herrendörfl” bereits seit 1683 eine erste Kirche und seit 1750 eine Schule besaß.


1836 wird die letzte Glashütte in Lohberghütte errichtet, die 1907 abbrennt.


1878 beginnt der Bau der neuen Pfarrkirche „St. Walburga”, die am 14.07.1883 geweiht wird und am 12.01.1959 einem Brand zum Opfer fällt.


Im Zeitraum von 1910 bis 1931 wird eine Staatsstraße (2154) durch das Gemeindegebiet gebaut.


1922 wird Lohberg zur eigenen Pfarrei erhoben.


1969 erhält die Gemeinde die Anerkennung als „staatlicher anerkannter Erholungsort”.


1972 kommt die Gemeinde Lohberg im Rahmen einer Gebietsreform zum Landkreis Regen, gewinnt 1977 einen Rechtsstreit gegen den Freistaat Bayern wodurch eine Gebietsteilung, insbesondere die Abspaltung eines größeren Bereiches um den Kleinen Arbersee verhindert werden kann, so daß das Gemeindegebiet von fast sechzig Quadratkilometern (5.931 Hektar) weiterhin nahezu ganz erhalten werden kann und wird dann 1978 als Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lam in den Landkreis Cham und damit in die Oberpfalz eingegliedert.


1980 gelingt es Lohberg schließlich wieder eine eigene und selbständige Gemeinde zu werden.


1989 wird der Bayerwald Tierpark Lohberg in Lohberghütte eröffnet. Der einzigste Tierpark der Oberpfalz, ein Themenzoo mit 400 heimischen Tieren in 100 Arten, hat jährlich 130.000 Besucher.


Im Juni 1998 eröffnet der Glasbildhauer Theodor G. Sellner in der Alten Kirche von Lohberg die 17. Glashütte. Die Lohberger Glastradition wird fortgeführt, Sellner’s Unikate sind in der ganzen Welt in Museen und Ausstellungen zu finden.


Nach Abschluß der Revitalisierungsarbeiten wird im Frühsommer 2001 das Baudenkmal „Schwarzauer Haus” mit Glas- und Kunstgalerie Bayerischer Wald eröffnet. Die Sammlung der gezeigten Objekte umfasst über 800 Bilder und Gläser aus der Zeit von 1740 bis 1990.


2007 wird Hubert Hödl neuer Hüttenmeister in der Glashütte Alte Kirche.


Heute ist die Gemeinde Lohberg mit seinen etwa 1.900 Einwohnern ein Erholungsort in der Touismusregion Lamer Winkel im Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Lohberg ist weithin bekannt für seine, landschaftlich schöne Lage und ist von zahlreichen Bergen umgeben (Kleiner Osser 1.266 m, Großer Osser 1.293 m, Zwercheck 1.333 m, Großer Arber 1.456 m, Kleiner Arber 1.384 m, Enzian 1.285 m, Heugstatt 1.261 m, Schwarzeck 1.238 m.) Auf einer Fläche von fünfundachtzig Prozent ist das Gemeindegebiet von gesundem Bergmischwald bedeckt.